Ungewöhnlich beim TA-2850 ist, dass von Onkyo zwar eine zweite Schwungmasse zur Verbesserung des Gleichlaufs eingebaut wurde, warum dann aber nicht auch eine zweite Andruckrolle verbaut wurde, um es zu einem vollwertigen Dual-Capstanlaufwerk aufzurüsten ist nicht ganz nachvollziehbar, zumal es 1992 wie das Topgerät der Serie das TA-2870 als Kassettendeck der absoluten Spitzenklasse beworben wurde.
Unser Kunde hatte das Gerät vor ein paar Jahren gebraucht gekauft, damals hieß es, dass vom Verkäufer alle Verschleißteile getauscht wurden, die Wiedergabe hat auch immer funktioniert, nur bei der Aufnahme zeigten sich zeitweise Aussetzer.
Nach dem Öffnen zeigte sich, dass die Riemen in einem guten Zustand waren, das heißt diese wurde wirklich getauscht, zusätzlich war aber auch auf der Platine bei genauer Betrachtung ein leichter Bruch direkt bei einem Befestigungsstift erkennbar.
Platinen sind sehr spröde und können bei Druckbelastung leicht brechen, was hier vermutlich bei einer Reparatur passiert ist. Das Problem muss dann auch nicht sofort aufdrehten, sondern zeigt sich durch Oxidation erst im Laufe der Zeit. Auffällig war auch, dass vor allem im Bereich um den Bruch viele Lötstellen nach gelötet wurden. Das heißt, da hat vermutlich bereits jemand nach dem Fehler gesucht.
Nach dem Entfernen des Schutzlacks war mit freiem Auge sichtbar, dass die Kupferverbindungen auf der Platine durch den Bruch durchtrennt wurden und das der Grund für die Aussetzer war.
Nicht immer ist ein Bruch derart sichtbar, wenn dann der Fehler nicht permanent auftritt, kann es auch sehr zeitaufwendig sein, derartige Fehler zu finden.
Daher ist ein sachgemäßer Umgang bei einer Reparatur wichtig, denn oft entstehen durch vermeidlich einfache Reparaturen, wie zum Beispiel beim Tausch der Antriebsriemen andere Folgefehler.
Thomas Kitzler
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